In Deutschland gibt es rund 1.400 ungesicherte Gruben, in denen Tausende Tonnen hochgiftigen Bohrschlamms vermutet werden. Dieser Schlamm entsteht bei Bohrungen nach Gas oder Öl. Dadurch werden Grund- und Trinkwasser kontaminiert. Das niedersächsische Landesbergamt bestätigte inzwischen: Auch in einem Wasserschutzgebiet wurde kontaminierter Bohrschlamm gefunden.
Was ist Bohrschlamm?
Wie kontaminiert Bohrschlamm Wasserschutzgebiete?
Bis in die 1970er Jahre hinein war es gängige Praxis, den Bohrschlamm, mit all seinen giftigen Bestandteilen, einfach neben den Förderstätten in Gruben zu kippen. Sobald das Vorkommen der Förderstätte dann erschöpft war, wurde die Grube versiegelt. Die Standorte der „wilden“ Bohrschlammdeponien gerieten in Vergessenheit und heutzutage weiß niemand mehr mit Sicherheit, wo genau sich diese befinden.
Aus jenem Grund wandten sich die Umweltministerien der betroffenen Länder bereits mehrfach an Augenzeugen, die sich noch erinnern können, wo die gefährlichen Altlasten liegen. Im Trinkwasserschutzgebiet Winsen/Stelle/Ashausen im Landkreis Harburg wurde eine dieser Bohrschlammdeponien ausgemacht. Laut Landesbergamt befinden sich in der Grube ca. 5.000 Kubikmeter Bohrschlamm. In 40 weiteren niedersächsischen Gruben wird die unfassbare Menge von fast 2 Millionen Kubikmetern giftigen Schlamms vermutet. Wohlgemerkt: Das sind nur die bekannten Gruben eines Bundeslandes. Man möchte sich nicht vorstellen, wie die Lage für ganz Deutschland aussieht.
Welche gesundheitlichen Folgen kann das haben?
Das Beispiel einer LKW Fahrerin, die über längere Zeit Bohrschlamm zu Deponien transportierte, soll veranschaulichen, wie gefährlich die enthaltenen Substanzen sind. Vorschriftsgemäß reinigte die Fahrerin Ihren LKW nach jedem Transport, um wieder am gewöhnlichen Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen. Dies hatte fatale Folgen für sie. Nach einiger Zeit, litt sie an
Der Bohrschlamm ist nicht nur bei direktem Kontakt hochgiftig, er gibt seine toxischen Stoffe auch an das Grundwasser ab, wie eine Untersuchung im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks zeigte. Dabei wurde eine Probe Bohrschlamm aus einer Grube in Sothel im Landkreis Rotenburg entnommen. Schadstoffexperten der Technischen Universität Harburg ließen Wasser durch die Probe fließen, ähnlich wie es auch in der Natur geschieht. Das Ergebnis zeigte, dass der Prüfwert für Chrom im Wasser um ein zehnfaches überschritten wurde. Genau so kontaminiert Bohrschlamm Wasserschutzgebiete und Trinkwasser.
Wie sind die Aussichten für die Zukunft?
Das Umweltbundesamt und der Wirtschaftsverband Erdöl und Erdgasgewinnung e. V. haben eine Vereinbarung zur Förderung von Untersuchungen von Altlastenverdachtsflächen an Standorten ehemaliger Öl- und Bohrschlammgruben geschlossen. Die Öl- und Gasindustrie will sich mit fünf Millionen Euro beteiligen. Darüber hinaus signalisierte der Mineralölkonzern Exxon Mobil eine Übernahme der Sanierungskosten, sollte der Sanierungsbedarf behördlich festgestellt werden. Es ist aber davon auszugehen, dass die Analyse bzw. Sanierung der Bohrschlammdeponien viele Jahre in Anspruch nehmen wird. Zudem sind die Standorte vieler Deponien noch gar nicht erfasst. Einige davon werden künftig wohl auch nicht gefunden werden. Somit bleibt auch in Zukunft die Unsicherheit, dass Bohrschlamm Wasserschutzgebiete und Trinkwasser kontaminiert.
Welche Möglichkeiten bleiben dem Verbraucher?
Nachdem der Glaube in die Sicherheit des Trinkwassers auch nach diesem Vorfall wieder stark erschüttert ist, empfehlen wir Ihnen die Anschaffung einer Umkehrosmoseanlage. Diese sind in verschiedenen Preisklassen erhältlich und lassen sich ganz einfach in Ihrer Küche installieren. Eine Osmoseanlage ist in der Lage, alle giftigen Schwermetalle und Chemikalien aus Ihrem Trinkwasser zu filtern. Nur so können Sie eine einhundertprozentige Sicherheit erlangen.